Im Mai 2018 wäre Karl Marx 200 Jahre alt geworden. Sein Geburtstag wird in Ländern wie China und Russland, wo inzwischen Staatskapitalismus herrscht, wohl weit weniger Aufmerksamkeit bekommen als in der westlichen Welt, wo die Finanzkrise von 2008 plötzlich selbst konservative Denker zu ersten Zweifeln an der Wirtschaftsordnung anregte. Und wo stehen die progressiven Kräfte? Zeitweilen hatten sie ihren Frieden mit dem Kapitalismus gemacht. Anpassen an statt einhegen von war die Devise. Aber in Zeiten wachsender Ungleichheit und globaler Marktkräfte, die das Primat der Politik verhöhnen, scheint Kapitalismuskritik wieder aktuell.