Es ist noch nicht so lange her, da galt Iran unter dem Hardliner Mahmud Ahmadinedschad in der internationalen Gemeinschaft als Inkarnation des Bösen. Die Bedrohung einer möglichen iranischen Atombombe führte zu umfassenden Wirtschaftssanktionen und einem Schattenkrieg der Geheimdienste, inklusive technischer Sabotage und gezielter Tötungen. Auch ein Bombardement der iranischen Atomanlagen wurde öffentlich diskutiert. Dies scheint nunmehr ausgeschlossen.
Nach einer Einigung mit den fünf ständigen Mitliedern im UN-Sicherheitsrat sowie Deutschland kann Iran mit der Aufhebung der Sanktionen rechnen. Auch wird Iran nunmehr eine wichtige Rolle beim Kampf gegen den IS und bei der Stabilisierung Afghanistans eingeräumt. Die Aufwertung Irans wird allerdings von Israel, vor allem aber auch von Saudi-Arabien und anderen Golfmonarchien mit großer Sorge betrachtet. Wohin entwickelt sich Iran nach dem Atomdeal? Welche Auswirkungen hat die neue Situation auf das Land selbst und auf die Region. Diesen Fragen widmet sich der aktuelle IPG-Schwerpunkt.