Man sagt das halt immer so: „Verdammter Faschist“ hier, „mieser Faschist“ dort. Bush als Faschist, Blair als Faschist und so weiter und so fort. Übersetzt bedeutet das natürlich meist nur: „Ich stimme mit den zu konservativen Wertvorstellungen dieses politischen Gegenübers nicht überein und zeige mich wehrhaft schockiert als prinzipientreuer und zugleich kritischer Oppositioneller“.
Das jedenfalls galt als Faustregel bis zum Eintreffen des Donald Trump. Der nämlich, zeigt nun Jamelle Bouie im US-Debattenmagazin Slate eindrücklich, ist tatsächlich, ehrlich, und ganz im Ernst, nun ja, eben ein lupenreiner Faschist.
Im Rückgriff auf Umberto Eco und seinen Faschismus Aufsatz im New York Review of Books bezieht sich der Autor auf eine Reihe von Indikatoren: Einen Kult des Handelns um des Handelns willen, die Bewertung von Nachdenklichkeit als Form der Entmännlichung, Intoleranz gegenüber analytischer Kritik, Furcht vor Unterschieden, den Aufbau einer nationalen Identität gegen innere und äußere Feinde, offene Verachtung von Schwachen und das Zelebrieren einer aggressiven und gewalttätigen Maskulinität. Soweit der eingedampfte Kriterienkatalog Ecos.
Was dann folgt ist der direkte Vergleich mit aktuellen Aussagen des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers. Am Ende steht für den Autor der klare Schluss: "Für sich genommen und alleinstehend ist die Rhetorik Trumps nicht notwendigerweise faschistisch. Doch zusammen genommen und in der Person des Donald Trumps ist klar: Die Rhetorik des Faschismus ist da und zunehmend auch die dazugehörige Politik. Das einzige was fehlt, ist die Gewalt.“
Selbst das Team Jeb Bush scheint das übrigens so zu sehen.
Das muss merkwürdig sein: Von Familie Bush als Faschist beschimpft zu werden. DAS muss man erstmal hinbekommen.
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18 Leserbriefe
Alle Ölländer im Krieg und Lybien, Irak und Syrien liefern sozusagen Öl gegen Waffen zum fast Nulltarif.
Eine falsche Politik wegen einer Öl-Pipeline macht in Syrien den Präsidenten innerhalb von zwei Monaten vom Doktor zum Schlächter.
Das billige Öl macht ja alles andere auch so billig, dass unser Draghi unentwegt Geld pumpen muss, damit wir nicht in die Deflation fallen trotz Negativzinsen.
Die Welt ist im vollen Witschaftskrieg und unsere Politiker sind zu schwach für Auswege. Danach folgt eben der richtige Krieg, das war ja schon immer so.....
Wie hat ein anderer amerikanischer Präsident es formuliert: "Ein starker Dollar ist in unserem besten Interesse."
Dies erreicht man auch mit einem schwachen Europa und dieses Ziel wurde in den letzten 10 Jahren erreicht, erst militärisch, in Deutschland Abkehr von der Wehrpflicht, dann finanziell durch die CDF- und Lehmann-Show und jetzt durch Krisen im europäischen Umland, das sozusagen systematisch Staaten zersetzt.
Der IS ist doch nur ein Produkt, wenn auch etwas größer als geplant.
Mit Trump kann es nicht schlimmer werden als mit Clinton und beide sind wohl abhängig von stärkeren Kräften mit eigener Agenda.
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Ich finde, auch wenn Trump relativ provokant vorgeht (was mich nicht stört), so ist er eine Art letzte Hoffnung, dass die freie Demokratie überlebt.
Die Alternative Hillary ist eine wesentlich größere Gefahr für den Weltfrieden, denn sie folgt der zwanghaften Umerziehungsideologie des Genderwahns und political Correctness, die mit Wissenschaft oder Fortschritt gar nichts zu tun haben, mit freier Demokratie nicht vereinbar sind, sondern starke Züge einer extrem intoleranten Sekte aufweisen.
Die jetzigen Gutmenschen haben sich zur obersten moralischen Instanz erklärt und die gesamte Welt muss nach ihrer Ideologie umerzogen werden - wenn nötig mit täglicher Propaganda und Gehirnwäsche aus allen gleichgeschalteten Medien - damit ihr Weltbild stimmt. Ob es die Menschen wollen, spielt für sie keine Rolle.
Die Einstellung, dass Komplexität von Übel und Analysen überflüssig sind, scheint er ja mit Putin zu teilen. Nicht weniger als diesen Aktionismus der sich in einem "Handeln um des Handelns willen" ausdrückt. So unterschiedlich die Systeme, so ähnlich scheinen sich die Charaktere.