Vor dem Hintergrund der Verhandlungen zur Post-2015 Entwicklungsagenda und künftigen Sustainable Development Goals ist die Debatte über deutsche und europäische Entwicklungspolitik längst neu entfacht. Da kann es nicht schaden, dass sich die Februar-Ausgabe des APuZ, seit eh und je verdienstvoll herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Thema Entwicklungszusammenarbeit annimmt.

Die – wie zu erwarten – fast durchweg substantiellen Beiträge befassen sich mit Geschichte, Zukunft und den aktuellen Umbrüchen der Entwicklungszusammenarbeit und kartographieren dabei auch das Spannungsfeld der deutschen und europäischen Außenpolitik. Die Beiträge sind wie gewohnt von ausgewiesenen Expertinnen und Experten verfasst und liefern in der Summe ein aktuelles Schlaglicht auf den Stand der Debatte. Natürlich: Etwas bemüht korrekt darf bei einer solchen Bestandsaufnahme natürlich auch eine Analyse des „Eurozentrismus in der Entwicklungszusammenarbeit“ nicht fehlen. In dem Beitrag fordern Franziska Müller und Aram Ziai die Geberländer auf, „ihre imperiale Lebensweise auf Grundlage eines privilegierten Ressourcenzugangs“ einzustellen und dafür ein „Recht auf globale Bewegungsfreiheit“ zu akzeptieren. Denn dann würde schließlich auch „die Bekämpfung von Fluchtursachen deutlich entschlossener betrieben“. Aha. Und was machen die Geberländer dann in der zweiten Wochenhälfte?

Wirklich spannend lesen sich hingegen all jene Beiträge, die sich mit den Umbrüchen und Reformen in der Entwicklungspolitik befassen. Schlagworte wie Wirksamkeit, Ownership und Peer-Review-Mechanismen sind Konzepte, die schon seit Jahren regelmäßig in den Debatten genutzt werden. Hier werden sie zielführend eingesetzt, und zwar ohne in den mancherorts belächelten, vielerorts gefürchteten Entwicklungsjargon abzudriften. Vielen Dank auch!

Die Ausgabe Entwicklungszusammenarbeit der APuZ finden Sie hier.