Ende August hatten Imran Khan und Tahir-ul-Qadri zu Protesten gegen die Regierung des pakistanischen Premierministers Nawaz Sharif aufgerufen. Unabhängige Beobachter waren zunächst überrascht, wie schnell sich die Protestbewegung mobilisierte. In Auseinandersetzungen mit der Polizei sind seither 10 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Demonstranten sind verletzt worden. Doch die Proteste nehmen nun ab - und zwar bevor die Forderungen der Demostranten erfüllt worden sind. Petr Topychkanov analysiert, weshalb das so ist.

Durch die breite Unzufriedenheit mit der 2013 gewählten Sharif-Regierung  hatte die Protestbewegung anfangs großen Zulauf. Imran Khan und Tahir-ul-Qadri organisierten die nötigen finanziellen Mittel, die für die Mobilisierung und den Transport der Demonstranten nötig waren. Doch gerade diese Gelder haben nun bei den Demonstranten für Skepsis gesorgt: Wer sind die Geldgeber? Stammen sie aus dem Ausland? Steckt gar das pakistanische Militär dahinter? Fragen, die Gift für die Glaubwürdigkeit der Protest-Initiatoren sind. Denn sie führen zu Spekulationen über die wahren Beweggründe der Demonstrierenden.

„Imran Khan und Tahir-ul-Qadri haben ihre Protestbewegung auf die Wut der Protestanten gebaut. Doch sie scheiterten daran, diese zu erreichbaren Zielen zu führen. Dabei haben sie es versäumt, ein entschiedenes Vorgehen zu formulieren“, konstatiert Topychkanov. Die Annahme, Sharif würde aus bloßer Angst vor Straßenprotesten zurücktreten, sei naiv gewesen. Premier Sharif habe dagegen bislang geschickt reagiert. Er habe die Polizeigewalt in Grenzen gehalten und es zudem verstanden, die größten pakistanischen Parteien auf seine Seite zu bringen.

Den vollständigen Beitrag von Petr Topychkanov lesen Sie hier.