Glauben sei etwas, was jedem Menschen zugestattet wird, was aber im Privaten stattzufinden hat. So die Überzeugung in der aufgeklärten Postmoderne. Religion galt als ein Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit, ein System, was der Komplexität und den Anforderungen der modernen Gesellschaft nicht entsprechen konnte. Wir haben in einer Blase gelebt: Die Religion ist zurück in der Politik, überall auf der Welt. Dabei geht es nicht darum, ob diejenigen, die sich die Religiosität auf die Fahnen schreiben, auch den wahren Glauben leben. Die Religion wird immer wieder neu ins Feld geführt, um eine Richtschnur für das eigene Handeln zu finden und um dieses zu legitimieren. Diesem alten/neuen Phänomen widmet sich der aktuelle Monatsschwerpunkt.