Ob in Syrien, Libanon oder aktuell im Irak: Konflikte im Nahen Osten verlaufen (auch) entlang der Konfessionslinien und sind vom Antagonismus zwischen sunnitischem und schiitischem Islam geprägt. Die Stiftung Wissenschaft und Politik hat in dem verdienstvoll recherchierten Bericht „Anführer der Gegenrevolution – Saudi Arabien und der Arabische Frühling“ die Rolle des größten sunnitischen Players der Region intensiver beleuchtet. Der Beitrag erschien bereits im April, ist jedoch vor dem Hintergrund der augenscheinlich auch religiös motivierten Auseinandersetzungen im Irak heute aktueller denn je.
Hintergrund: Das Königreich am Golf half bereits 2011, die schiitischen Proteste in Bahrein zu unterdrücken und intensiviert bekanntlich seit Jahren seine Anstrengungen, sunnitische Gruppen in Syrien zu unterstützen. Riads Führung handelt dabei aus dem klassischsten aller klassischen Gründe: „Saudi-Arabien fürchtet schon seit längerem, dass Teheran darauf aus ist, in der Golfregion und im Nahen Osten eine Vormachtstellung einzunehmen“, meint SWP-Autor Dr. Guido Steinberg. Auch deshalb hat sich der syrische Bürgerkrieg zu einem Stellvertreterkrieg der beiden Rivalen entwickelt. Steinberg spricht von einem „regionalen Kalten Krieg“, mit einem „beträchtlichen Eskalationspotential“. Was zu beweisen war.
Den vollständigen Bericht der SWP finden Sie hier.
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