China steuert um: Die Einsicht zur Notwendigkeit wirtschaftspolitischer Reformen ist in
der Volksrepublik nicht neu. Schon Premier Wen Jiabao stellte dem eigenen
Wirtschaftssystem ein schlechtes Zeugnis aus: Unausgewogen und nicht
nachhaltig. Doch was bedeuten die Reformankündigungen jenseits der griffigen
Formeln von mehr Binnenkonsum und mehr Innovation. Kommt jetzt mehr Markt oder bleibt weiterhin mehr Staat? Und wenn: Welche Art von Markt und welche Art von Staat?
Das neue chinesische Wirtschaftsmodell ist keine „causa China“ - Asien und Europa werden wohl ebenfalls nachjustieren müssen. Oder vielmehr „können“, denn in den
chinesischen Wirtschaftsreformen stecken gleichzeitig Chancen und Potentiale
für alle. Anlass genug in einem monatlichen Schwerpunkt unterschiedliche
Dimensionen des neuen Entwicklungsmodells zu beleuchten.